Montag, 28. Mai 2012

26.-27. Mai 2012

Als ich gegen 9:30 h in Nevers losging, war es schon ziemlich warm. Ich wollte auf 32 km schaffen, da es in St. Pierre le Moutier offenbar einen Campingplatz gibt. Das mit dem wild Zelten ist nicht so einfach, gerade hier in der Gegend. Die Landschaft ist superflach und fast jeder Platz ist aus irgendeiner Ecke zu sehen. Wenn es wieder hügeliger wird, wird dies sicher auch einfacher.
Abschied aus Nevers

Farbspiel
 Auf jedenfall ging es erstmal in Richtung Magny Cours, wo auch schon von weit her zu hören war, dass da auch wenn kein Rennen stattfindet, regelmässig gerast wird. Schon aus mindestens 5 km Entfernung konnte man hören, dass es für die Anwohner sicher nicht immer einfach ist, da zu leben.
Schafe im Vordergrund
Der Komplex von der F1 Strecke Magny Cours
im Hintergrund

 Die Landschaft ist, gegenüber der Champagne sehr fruchtbar! Die absolut dominante Farbe ist Grün in jeder kleinsten Abstufung. Nur selten sind ein paar Farbkleckse zu entdecken. Langsam aber kontinuierlich kommt die Region Centre immer Näher und ich denke mal, dass spätestens in 2 Tagen dies auch der Fall ist. Auf der Europakarte befinde ich mich ziemlich genau in der Mitte zwischen Hannover und Santiago.
Eines der zahlreichen Schlösser der Region 

Spiel mit der Schärfe!
Hier in der Region kommt das berühmte Charolais Rind her. Immer wieder sieht man sogenannt glückliche Rinder auf der Weide. Hier dürfen sie den Ganzen Tag draussen sein. Viel Fläche kriegen sie und auffallend ist, dass in jeder Herde ein Bulle mit dabei ist. Auch die Kälber werden nicht getrennt. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass diese Tiere wirklich ein gutes Leben haben.
Ein Buller der Charolais Rinder
 Als ich dann in St. Pierre le Moutier ankam, habe ich mich nochmal nach dem Campingplatz erkundigt. Der Platz öffnet erst am 15. Juni! Schönstes Wetter, Pfingsten vor der Tür und der Platz ist dicht! Nun, ich wurde von der Dame im Cafe "au bon acceuil" zu einem Bierchen eingeladen. Der Name bedeutet, zum guten Empfang! Da ich erwähnte, dass ich noch zum Supermarkt gehen muss, sagte sie ganz spontan, dass sie auch noch dahin gehen müsse und ich solle doch mitkommen. Wiedermal in einem Auto, ging es dann zu ATAC. Zurück in der Kneipe, kaufte ich mir noch ein Bier und musste nochmal 3 Km weitergehen, da die nächste Herberge im nächsten Ort war. Hat man sich im Kopf auf Wander-Feierabend eingestellt, ist es schwierig nochmal in Gang zu kommen, insbesondere, wenn man schon 32 km hinter sich hat.
Wolkiges Spiel
 In Marcigny angekommen, stellte sich heraus, dass sich der Weg gelohnt hat. Der Empfang war herzlich und ich hatte die ganze Herberge für mich. Natürlich war es schon spät, jedoch habe ich mir noch zu essen gemacht und habe die aufziehenden Gewitterwolken genossen. Ein gewaltiges Spektakel!

 Vom 27. Mai gibt es fast keine Fotos, da ich sehr früh gestartet bin und ich vorhatte, 40 km zu gehen. Zudem war vieles auf grösseren Nebenstrassen, von daher waren die Sujets nicht sehr abwechslungsreich. Jedenfalls konnte ich wiedermal in Sandalen gehen, was die Trekkingschuhe ein bisschen schont.
 Die paar weinigen Fotos stammen zum einen von einem Treffen für die Eselzüchter der Region Bourbonne, die gerade ein Treffen mit Aktivitäten hatten. Hier musste ich doch sehr stark an die Mama der Esel in Kassel, die immer fleissig den Blog und die FB Einträge liest, denken.
Zum Anderen ist ein Panorama der Landschaft im Departement Allier entstanden, welches zeigen soll, wie fruchtbar das Land da auch ist!
Nach den 40 Km war ich ziemlich am Ende, da es doch sehr anstrengend ist, alles auf Strassen zu gehen. Zumal es auch sehr warm war, sodass sogar der Asphalt anfing zu Blubbern. Angekommen in Ainay le Chateau habe ich in der Pilgerherberge Jean-Pierre wiedergetroffen. Nachdem wir dann auch zusammen mit den Hospitaleros gegessen hatten, hiess es für mich, Buonas Noches!
Panorama im Allier


Freitag, 25. Mai 2012

24. - 25. Mai 2012

Ich glaube, ich habe meine Erkältung überwunden. Es war warm, ich habe sehr viel geschwitzt und somit ist wohl auch die Erkältung weg. Ich bin jetzt in Nevers, habe hier Couchsurfing gemacht und wurde spontan zu einer 2. Nacht eingeladen. Also werde ich mir heute die Stadt ein bisschen näher anschauen, am Ufer der Loire ein paar Fotos machen und natürlich auch versuchen, die Architektur einzufangen.
Celine und Anthony, meine Gastgeber sind superlieb, beide betreiben Sie eine kleine Zirkusschule und sind super interessante Menschen. Wen es interessiert und der französischen Sprache einigermassen mächtig ist, kann sich gerne die Seite dazu anschauen. (Ihr könnt natürlich auch einfach so auf den Link klicken, Danke!)

I think, my cold is over. It was a very warm day and i sweat a lot. I am now in Nevers where i did some Couchsurfing. I was invited to stay another night, so i will have time to visit the city and the border of the Loire. I hope to be able to make some nice Fotographs.
Celine and Antony, my hosts are lovely persons. Both of them belongs to a small Circus-School and they are very interessting people. The Webpage is kept in french, but anyhow just click on the Link, Thanx


Cassie in den Weiten der Burgunder-Wälder

Mitbewerber ums Sandwich

Noch ne Pause!!!

Pit-Stop bei sehr geselligen Menschen,
Cafe Bellevue in Varenne Vauzelle
Hochwasser an der Loire

Nach dem grossen Regen kein Wunder

Palais Ducal, Nevers

Lichtspiel in der Kathedrale zu Nevers
 
Nevers verträumt

Nevers verspielt

Hauskonzert bei den Gastgebern

Celines Stimme weckt die Sehnsucht

immer weiter zu Reisen! 
Antony, der Herr der Hauses!!!

Mittwoch, 23. Mai 2012

23. Mai 2012 Endlich trocken!

Nach den dunklen Tagen des Wassers, ging es heute weiter. 32 Km standen auf dem Programm. Morgens war das Wetter sehr neblig. Es war schwierig, die richtige Bekleidung zu finden, da es doch recht häufig hoch und dann runter ging. Hoffe, dass meine Erkältung nicht schlimmer wird. Bin jetzt auf dem Camping Platz in Premery, in der Nähe von Magny-Cours, der Formel 1 Strecke. Der Abend war schön, lange hell und endlich auch ein bisschen wärmer. Habe auch Jean Pierre, aus La Reunion wiedergetroffen.
Ab morgen gibt es wieder Bilder, das Wetter soll warm werden und ich habe viel Zeit!

After those dark and rainy days, i continued my trip today. 32 Km to go. In the moring, it was very foggy, it was hard to find the right clothes, because there was much up and down today. Hopefully, my cold will not get worse. I am now on the Camping Site in Premery, which is close to the Formula 1 Track of Mgny-Cours. The evening was fairly warm and sunny. It was nice to meet Jean Pierre again. 
Tomorrow it should be warm and nice weather, so i will have time to make some fotos again. 

Dienstag, 22. Mai 2012

21. - 22. Mai 2012

Der 3. Monat fing anders an als gewünscht. Wir sind, nach dem Frühstück zum Supermarkt gegangen, damit wir unterwegs was zu beissen haben. Kaum auf dem Weg in Richtung St. Reverien fing es an aus allen Rohren zu giessen. Trotz Regenumhang, trotz Regenschirm, trotz Gore-Tex Schuhe, nach einer Stunde waren wir bis auf die Haut nass. Und dies nach der ersten Stunde und es sollten noch 5 weitere folgen. Im Weiler Pazy gaben wir auf. Unter dem Dach einer Scheune haben wir das weitere Vorgehen überlegt. Wir hatten entschieden, ein Taxi zurück nach Corbigny zu nehmen und noch eine Nacht anzuhängen. An einem Haus habe ich mich nach einer Taxinummer erkundigt, da wurden wir freundlich zum Kaffee reingebeten. Das Angebot, uns in nach Corbigny zu fahren, war mehr als das, was wir erwartet hatten. Merci pour le service! Glücklicherweise hat uns Greta noch eine Nacht aufgenomnen. Nachdem ich mich mal unter dem Duschstrahl aufgewärmt hatte, ging ich los um alte Zeitungen zu finden. Trotzdem waren meine Schuhe heute morgen noch immer nass. Bernd hatte die Idee, angesichts der Wettervorhersage, dass wir uns ein Hotel für die 3. Nacht in Corbigny teilen, damit wir auch Platz haben, unsere Sachen ordentlich trocknen zu lassen. Im Verlaufe des Abends kamen noch 2 weitere Pilger in die Herberge, zum einen waren dies Cassie, aus Hawaii, viel gereist und eine interessante Dame. Zum anderen war dies Jean-Pierre, aus La Reunion, der vieles über das Leben da erzählen konnte. Trotz allem Frust ein entspannter Abend. Der Tag war zum Vergessen.
Als wir dann heute morgen los gingen, hat es tatsächlich immer noch geregnet. Zwischendurch mit heftigsten Schauern. Die Gegend steht schon tief unter Wasser. Habe den anderen empfohlen, doch nicht die Feld und Wiesenwege zu gehen. Also bin ich jetzt im Hotel und profitiere vom Internetzugang. Für morgen ist trockeneres Wetter angesagt, also gehts weiter.
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt eine Geige zu finden, meine Skills wieder zu erarbeiten und mir so ein Zusatzgeld zu erarbeiten. Mal schauen was draus wird.

The 3rd Month did not start like disired. When we left the Albergue, the rain came. Even raincoat, Umbrella, Gore-Tex Shoes couldnt stop the rain. After one hour, we were soaked and freezy. And there were 5 hours left to reach our planned goal. We dicided to take a cab back to Corbigny. To the next house, i wanted to ask the number of a Taxi, when we were asked to enter the house and have a cup of coffee. The proposition to bring us back to Corbigny was very nice. Thx for that! Back in the Albergue, 2 other pilgrims arrived. Cassie from Hawaii and Jean Pierre from La Reunion. 
Today morning, everything was unchanged, it's raining again!!! or still!!! We booked an other night in a hotel. Like this i profit to get my things done! Tomorrow i continue!

20. Mai 2012, Mein zweiter Monat ist beendet!

Bernd und ich sind gegen 8:30 Uhr aus Vezelay gestartet. Das Wetter war sehr, sehr schwül, der Wind war hin und wieder ziemlich kühl, also bestes Wetter, um sich zu erkälten. Beim hochgehen triefend vor Schweiss, beim runtergehen kalt vom Wind. Der Weg war lang, 34 Km bis Corbigny, die Streckenführung verwirrend und mitunter unsinnig schwer. Als der erste Regen kam, wollten wir im nächsten Dorf einen Unterstand finden, damit wir unser Mittagessen im Trockenen einnehmen können. Nix, im ganzen Dorf keinen Unterstand. Langsam wurden wir beide gereizt, zehrt doch das Nass viel Energie aus dem Körper. Dann endlich Corbigny. Hier haben wir auch Albert wieder getroffen. Der Weg wollte es so, dass wir gleichzeitig bei der Pilgerherberge St. Leonard eintrafen. Nach der wärmenden Dusche ging es dann zum Döner-Mann. Lecker und richtig viel! Bei einem Weinchen mit Greta, der Hospitalera liessen wir den Tag ausklingen. Fotos hab ich an diesem Tag keine gemacht. Los gehts morgen mit dem 3. Monat!

We left Vezelay around 8:30. 34 Km to Corbigny, the temperature was nice, but the air was very humid. Going up the hill, sweating, going downhill, freezy. Dangerous combination. When the rain came, we were looking for a dry place to have lunch, but in this village was noooo place to stay dry. Arriving in Corbigny, we met Albert. He arrived exactly the same moment. After the heating shower we went to the turkish restaurant. What a meal, good and a very huge portion. With Greta, our Hospitalera and a bottle of wine, the day ended very comfortable. This was the last day of my 2nd month!

Ziel ist Vezelay, zweites grosses Ziel!!!

Nachdem Bernd und ich einen Tag Pause in Auxerre gemacht haben, sind wir am Kanal von Nivernais und der Yonne entlang in Richtung Vezelay gegangen. Wir wollten so nahe wie möglich an Vezelay ran kommen. Also standen um die 32 Km auf dem Plan. Den Vormittag hat es richtig runter gelassen. Bernd und ich verstehen uns gut, obschon wir ziemlich verschieden sind.

After my day of rest in Auxerre, Bernd and me walked along the "canal de Nivernais" in the direction of Vezelay. We wanted to approach Vezelay as close as possible, so we did about 32 km. The understanding between Bernd and me is very good, even if we were rather different. In this morning, much rain came down on our heads. 
Bernd vor den Höhlen von Arcy.
 Wir sind bis Arcy sur Cure gegangen, wo wir ziemlich freundlich sofort auf den Campingplatz hingewiesen wurden. Der Wart hatte glücklicherweise ein Zelt an Bernd zu vermieten, sodass wir einen Schlafplatz hatten.

Arriving Arcy sur Cure, we was directed to the Camping area. There were tents to hire. So we installed for the night. We had a very interessting conversation with the owner of the camping area. 
Sonne, ein seltener Gast hier in Frankreich
 Am nächsten Morgen sind wir, nachdem wir den vom Wart offerierten Kaffee getrunken hatten, gestärkt in den Tag gestartet. Ich freute mich, Vezelay zu erreichen, da ich damit wieder ein Buch weniger zu schleppen hatte. Der Tag war schwül, die Temperatur hoch, sogar die Schlangen haben sich auf dem Asphalt gesonnt. Über die Kuppe schnaufend, sahen wir Vezelay vor uns. Neben mir, die Kornblume, nur draufgehalten, ein schönes Bild.

Next morning, after the coffee, offered by the owner, we started our walk. It was very humid and very heavy air. The snakes were sunbathing on the roads. After climbing up a hill, Vezelay was in sight. Here i can get rid of one more book. 
Vezelay, ein geschichtsträchtiger Ort. 

Was für Farbtupfer
 Als wir in Vezelay ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. Das kleine, verschlafene Vezelay war völlig überfüllt mit Menschen. Es war Wallfahrtstag in Vezelay, alle Herbergen voll. Ziemlich down, erschöpft und verschwitzt, haben wir uns im Lokalen Geschäft ein Bierchen und was zu essen geholt und haben uns auf dem Hauptplatz niedergelassen und haben überlegt, was wir machen könnten.

Arriving in Vezelay, we were shocked. This tiny and small village was completely full with people. There was an other pilgrimage to Vezelay on this day. Rather frustrated we went in a supermarked and bought some beer. Drinking on the central place, one of a sudden a man called William asked us, if we were looking for a bed for this night. 
Die Grösse ist enorm.
Emsiges Saubermachen für die grosse Messe

Der Heilige Jakobus
 Gerade wollten wie wieder aufbrechen, da sprach uns William an, ob wir noch einen Schlafplatz suchten. Nach unserem Nicken meinte er, dass er in der Jakobspilgerherberge, Bethanie noch Schlafplätze hätte. Welch eine Fügung, genau das ist das Camino-Feeling! Endlich habe ich auch noch andere Pilger getroffen, Heinz und Karl-Heinz, beide aus D, waren auch da. So war auch dies wieder ein erfolgreicher Tag.

So he showed us the albergue Bethanie with still some places free. Camino feeling, if you need something, wish it and it will happen!!! We met 2 other german pilgrims and all in all, it was a successful day!
Selbst Wallfahrer mit Pferd...
ein schönes Bild
In Vezelay habe ich meinen 535 Km in Frankreich absolviert.

In Vezelay 535 km done in France
Aussicht aus Vezelay


Donnerstag, 17. Mai 2012

16. - 17. Mai 2012

Chablis, nach dem Fondueabend, jeder hat 400 gr. Fondue gegessen, dazu kamen fast 3 Liter Wein und ein paar Bier. als Apero gab es noch einen Ricard. Also ging es uns super. Der Tag fing bedeckt an. Der Weg aus Chablis führte uns an stattlichen Weingütern und deren Höfen vorbei. Tolle Gärten und Parks. Die Etappe war kurz, 23 Km waren auf dem Plan, also ging es ziemlich gemächlich über die letzten Hügel in Richtung Auxerre.
Anwesen eines Winzers in Chablis


Bei unserer Rast habe ich mal nicht Blumen ins Visier genommen, sondern Gräser und andere Pflanzen. Gemächlich gings voran, und dennoch waren wir gegen 14 Uhr in Auxerre.

Wir erreichen Auxerre
Ein Städtchen mit sooooo viel Charme und tollen Plätzen. Die erste Nacht habe ich auf dem Camping Platz verbracht. Neben dem Camping Platz wurde gerade eine Kirmes aufgebaut, die heute startet. Da ich hier unbedingt wiedermal meinen Blog nachtragen wollte, habe ich beschlossen, einen Ruhetag hier einzulegen. Bernd ging es genauso. Wenn der Gedanke, den Blog führen zu wollen zum Stress wird, wird es Zeit, einen Tag auszusetzen.
Lauschige Plätzchen

Schöne Parks
Entsprechend der zu erwartenden Lärmbelästigung der nächsten Nacht, haben Bernd und ich beschlossen, eine Wanderherberge zu suchen. Den Vormittag haben wir damit verbracht, unsere wichtigsten Sachen zu erledigen, dabei aber die Muse hatten, auch ein bisschen durch das Städtchen zu schlendern, sassen wir den Nachmittag dann wieder hinter den elektronischen Gerätschaften.
Eine Traumhafte Altstadt

Schön an der Yonne gelegen
Erleichtert, alles erledigt zu haben, sind wir zu Köchen geworden und haben uns was feines zu Essen gemacht.
4 Pilger auf dem Weg zum Abendessen
Abendstimmung an der friedlichen Yonne
Morgen geht es weiter, übermorgen wollen wir in Vezelay sein, dem nächsten grösseren Etappenziel. Von da startet die Via Lemocivensis in Richtung St. Jean Pied de Port, dem Startort, den ich vom letzten Jahr kenne.
Es ist toll, zu merken, dass ein Tag in der Woche oder in 10 Tagen reichen um die Wichtigsten Sachen zu erledigen. Ich bin froh, ein neues Kapitel auf dem Weg nach Santiago zu erreichen.
Ich hoffe, dass ich euch weiterhin viele Geschichten, spannende Erlebnisse und manchmal auch Berichte über Verluste mitzuteilen. Bis dann, meine Freunde, geniesst den nahenden Sommer!!!
Glitzern auf dem morgendlichen Fluss


14. - 15. Mai 2012

Die Nacht war kalt, sehr kalt. Das Zelt war am frühen morgen von innen und von aussen mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich aus dem warmen Schlafsack rauspellen konnte. Heute wollte ich nur 18 Km bis Tonnerre machen, da ich hoffte, Internet Zugang zu finden. Nach dem Kaffee, den mir die Dame noch gekocht hatte, bei der ich das Zelt auf dem Grundstück aufbauen konnte, ging ich dann los. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass der Dorfkern wunderschön war, bin ich doch direkt am ersten Hof schwach geworden und wollte nur noch mein Zelt aufbauen und schlafen.
5 Bilder mit der Morgenstimmung aus
Etourvy
Etourvy, ein Ort wo der Bach mitten durch fliesst, einen kleinen Teich formt und ein malerisches Bild hergibt. Ich nahm mir Zeit, denn die 18 Km waren ein klacks gegenüber dem, was ich die letzten Tage geleistet hatte.


Endlich, endlich war es soweit!! In einem Waldstück habe ich einen grossen Rucksack vor mir gesehen. Albert war vor mir! Natürlich haben wir uns gefreut, dass wir uns wiedersehen und haben dann auch den Weg nach Tonnerre zusammen unter die Schuhe genommen. Er und Bernd haben auch in Etourvy übernachtet, jetzt wusste ich auch, warum ich in Les Riceys noch weiter gehen musste!
Erster Blick auf da Burgund
Gemeinsam sind wir auf Tonnere zugegangen, haben den Blick auf die Stadt genossen und wir hatten uns viel zu erzählen. Wir waren noch vor Bernd da, der den Weg den Strassen lang gewählt hatte. So haben wir beschlossen, vor der Tourist Information zu warten und haben gleich gegenüber ein kleines Cafe gefunden.
Tonnerre, malerisch und spannend!

Der High Tech Pilger Albert
Albert erwartete noch Besuch aus Deutschland. Hermann, ein ehemaliger Mitpilger, wollte ihn eine Woche, von Tonnerre bis Vezelay begleiten. Als dann Bernd auch eintraf, sind wir dann zur Tourist Info gegangen und haben nach der beschriebenen Unterkunft für Pilger gefragt. Wir haben die Schlüssel gekriegt. Als wir dann bei der Unterkunft ankamen, kam heraus, dass die Zimmer doppelt belegt wurden. Einmal von der Tourist Info und einmal direkt beim Haus. Da die andere Gruppe vorwiegend aus Damen bestand, haben wir uns bereit erklärt, in einem Klassenzimmer der Stiftung unterzukommen.
Da Bernds Wagen kaputt ist, muss er
tragen. Der Wagen wurde wieder heile gemacht
Als gegen Abend Hermann zu uns gestossen ist, sind wir gemeinsam was essen gegangen. Wir haben unser Wiedersehen mit einem Thai Essen gekrönt.

Eine Rotte auf der Flucht vor uns!
Die Nacht war nach unserem auch ziemlich feucht-fröhlichen Beisammensein ziemlich kurz. Meine Mitpilger haben ziemlich gefroren, da wir ja direkt auf dem Fussboden schlafen mussten. Ich war mir dies gewöhnt, dennoch war die Nacht selbst drin, sehr kühl.

Die Muschel, selten zu sehen, hier auf dem Weg
Nach unserem Frühstück haben wir uns zu viert auf den Weg von Tonnerre nach Chablis gemacht. Dabei haben wir das Gebiet des Champagners wieder verlassen und sind  in das Gebiet des Burgunds, also Schaumwein-Region gegen Wein-Region getauscht. Natürlich ist auch diese Region für das Auge und die Seele eine wundervolle Weinregion. Die Stadt, die wir ansteuerten gibt der bestimmten Burgund Region einen noch bestimmteren Namen, den Chablis Wein. Wir haben Chablis gerade noch vor einem grossen Schauer erreicht, welchem wir bei Kaffee, Bier und Wein zuschauten und dabei besprachen, wo wir schlafen wollten. Auch hier haben wir versucht, die kirchliche Herberge zu kriegen, jedoch gingen wir diesmal persönlich direkt am Haus vorbei um einer erneuten Doppelbelegung zuvor zu kommen.

Bernd und ich gingen in den Supermarkt um die notwendigen Zutaten für ein Käsefondue zu kaufen. Gemeinsam in der grossen Küche haben wir dann ein Savoyarder Fondue mit Chabliswein genossen. Dabei haben wir interessante Diskussionen und auch lustige Anekdoten ausgetauscht.